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Blood, Sweat & Tears in den Dolomiten

  • Corinna
  • 24. Juli 2017
  • 4 Min. Lesezeit

Letzte Woche beschlossen wir den nahen Süden aufzusuchen. Johannes schwärmt ja schon seit vier Jahren von diesem Massiv, doch haben wir es noch nie gemeinsam geschafft, dort hinzufahren. Außerdem nahte der Weltrekordversuch - eine Trianigswoche in den Dolomiten passte perfekt ins Konzept. Bekannt als Frühaufsteher, ging es um fünf Uhr morgens los - ab über die Landesgrenze und direkt ins Fischleintal. Dort war ich bereits fasziniert von den hohen Bergen und Felsen, doch laut meinem Alpinfex würden die richtigen Berge erst kommen...

Ausgerüstet mit unseren Leichtrucksäcken hatten wir wirklich nur das nötigste mit. Die Jause bleibt bei uns meist auf der Strecke, den sie braucht viel zu viel Platz ;). Naja... zugegeben, am Gipfel beneiden wir dann doch manchmal all die, die ein Speckbrot auspacken und genüsslich ihre gekochten Eier essen!

An diesem Montag war unser Ziel vom Fischleintal über die Oberbachernspitze, rund um die 3 Zinnen, zur Dolomitenhütte und zurück. Wie es bei uns eben ganz oft so ist, ging Johannes im schnellen Tempo (für ihn ist das locker!) vor und machte nebenbei auch viele Fotos, während ich motiviert und aber am Limit hinter ihm herlief. Leider hab ich aufgrund meines Ehrgeizes vergessen, meine Energiereserven nachzufüllen und kam in ein totales Energiedefizit. OMG... da flossen mal die ersten Tränen bei Fräulein Bayr! Sofort wurden mir Riegel gefüttert, die mich wieder ein bisschen aufpeppten. Doch 27km mit 1700hm in diesem Tempo machen sich nicht von alleine, vor allem nicht bei dieser Hitze im Hochsommer!!!

Am Gipfel, auf der Oberbachernspitze (2677), kam dann das erste Mal ein richtiges Glücksgefühl in mir auf. Es waren viele Leute oben - das ganze Gebiet ist ja sowieso total überlaufen und es gibt einfach hundert Wege, wie man zu einem Gipfel oder einer Hütte kommt. Man kann mit dem Auto so weit hochfahren, dass auch Jeanswanderer eine Chance haben. :) Aber wir müssen es ja immer ein bisschen übertreiben, wie es meine Mami so schön sagt, hmm....

So geschah es, dass wir nach km 15 sogar eine kurze Rast machen mussten... ich musste mich so ärgern, immer einen Schritt nach zu sein und mich so plagen zu müssen, während mein liebes Ausdauerwunder vergnügt neben mir spaziert. Erneut schossen die Tränen ein und ich schwörte mir, nie wieder mit diesem Mann in die Dolomiten zu fahren!! Wie fertig ich da war, sieht man mir glaub ich auch am Foto an!

Mit gemischten Gefühlen lief sich der Trail zurück zum Auto nach einem supergezuckerten Hollerwasser auf der Dolomitenhütte um €8,- fast von selbst. All die Energie, die ich vorher misste, schoss in mein Läuferblut und beim Auto angekommen, war ich doch wieder ganz glücklich.

Im Hotel angekommen, erwartete uns ein großes Buffet, jedoch war das Zimmer eine sehr, sehr kleine Kammer.... Voll erschöpft vom Laufen und ehrlich gesagt auch vom vielen Essen am Abend, vielen wir ins Bett. Noch ein bisschen compexen und schon sollten wir einschlafen. Doch... Nein!!! An diesem Tag konnten wir nicht schlafen und auch die darauffolgende Nacht nicht! Der zweite Tag war sehr verregnet und wir beschlossen, nur eine kleine Tour am Hausberg zu machen. Johannes wollte runter fliegen, jedoch war auch der Wind zu stark. So ging es mit dem Schirm am Rücken wieder bergab. Völlig niedergeschlagen von den schlaflosen Nächten beschlossen wir am 3. Tag, am hellfrühen Morgen, das Hotel zu wechseln. Ich sag ja immer: Ein Wellnesshotel muss es sein - Denn wer vollgas gibt, muss am Abend auch belohnt werden. In Sillian hatten wir ein supercooles Sporthotel gefunden und als wir bei der Anreise auch noch erfuhren, dass direkt neben dem Hotel eine Flugschule, ein Landeplatz und alles drum und dran für Johannes war, drehte dieser komplett durch. Ich freute mich einfach aufs Auspowern und dem anschließenden Saunagang!!

Am darauffolgenden Tag zog es uns wieder in die Dolomiten und ich konnte diese auf einmal mit ganz anderen Augen sehen und genießen. Es war an diesem Tag nicht so heiß und wir gingen unsere Tour ein bisschen gemütlicher an, was auch meine Blicke in die Ferne schweifen lies. Heute stand der Klettersteig auf den Parternkofel an - ein wirklich cooler Klettersteig der durch viele Tunnel und Höhlen führte. Nach einer Speedbegehung ohne Sicherung (der Klettersteig war wirklich sehr leicht) machten wir uns auch noch auf den Weg zum Toblinger Knoten, der als Leiternklettersteig bekannt war. Oben angekommen zog ein heftiges Gewitter auf, sodass wir voll zu tun hatten, um schnell wieder vom Eisen wegzukommen! Denn Blitz und Klettersteig ist ein absolutes NO GO! Als uns dann beim Zurücklaufen auch noch der Hagel einholte, war unsere Laune perfekt. Nicht sarkastisch gemeint, ich find Laufen im Regen wirklich cool. Denn wie bekannt ist: "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!"

Die kommenden Tage ließen wir es uns noch im Sporthotel gut gehen. Johannes machte viele Flüge und Hike&Fly Durchgänge, optimal für sein Training, und ich lief jeden Tag in der Früh 1000hm zur Bergstation Thurntaler und fuhr mit der Gondel wieder runter - voll knieschonend - perfekt. Ich liebe es, vor dem Frühstücken bereits am Berg gewesen zu sein, da schmeckt so ein Buffet gleich noch viel besser und man kann so richtig rein hauen.

So wurde unser Dolomiten-Trainingslager doch ein bisschen vom Wellness eingeholt. Ich empfehle das Hotel seeeehr und freue mich voll, wenn wir bald wieder die 3 Zinnen besuchen!

 
 
 

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Über uns
 

"Sport ist unser Leben!" Wettkämpfe werden bestritten unter dem Motto: "Es gibt hunderte, die besser sind, aber tausende, die schwächer sind!" Uns ist es aber sehrwohl auch bewusst, dass es viele Menschen gibt, die aufgrund einer Beeinträchtigung oder Krankheit am Morgen nicht aus dem Bett hüpfen und die Berge bezwingen. Wir wollen für alle ein Zeichen setzen und ihnen durch unsere Bilder und Erlebnisse ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern!

© 2017 Johannes Gappmayer

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